Herr Dr. Conz, Sie sind plastischer Chirurg und führen regelmäßig Brust-OPs durch, darunter häufig Brustvergrößerungen. In unseren Foren erleben wir etliche Patientinnen, die vor allem in den ersten Wochen nach der Behandlung unsicher sind. Wie bewerten Sie das?
Dr. Conz: Zunächst finde ich es positiv, dass es Online-Communities rund um die plastische Chirurgie gibt. Oft suchen Frauen den Austausch mit anderen Frauen, die bereits eine Brustvergrößerung gemacht haben und fragen im Prinzip: „War es bei Dir auch so?“. Von meinen Patienten wünsche ich mir, dass sie nicht nur Fachfragen, sondern auch Unsicherheiten an mich herantragen. Denn unser Ziel in der Plastischen Chirurgie Regensburg ist das Vertrauensverhältnis. Wir beantworten alle Fragen vor und nach der Behandlung. Aus meiner Sicht ist es so: Je sorgfältiger die Beratung und Planung, desto unwahrscheinlicher ist Verunsicherung nach der OP.
Damit sind wir bei dem wichtigen Thema „Nachsorge“. Wann und wie kommt die Nachsorge einer Brust OP in Ihrer täglichen Praxis zur Sprache?
Dr. Conz: Wir sprechen das Thema grundsätzlich bereits in der Planung an. Vorher klären wir den Wunsch der Patientin sehr genau und erläutern, wie wir die Traumbrust realisieren können. Was möglich ist, hängt wesentlich vom Körperbau und von der bisherigen Form und Beschaffenheit der Brüste ab. Unser Ziel ist ein Ergebnis, mit dem sich die Frau selbstbewusst fühlen kann und das im Einklang mit dem Körper funktioniert. Für die Nachsorge geben wir einen klaren Ablauf vor, der von anfänglich größter Schonung über leichte Aktivität und schließlich den Wiedereinstieg in den Berufsalltag reicht. Wir haben auch eine Infografik gestaltet, die den idealtypischen Ablauf darstellt.
Sie sprechen vom idealtypischen Ablauf – was ist, wenn der Ablauf von der Norm abweicht oder wenn Komplikationen auftreten?
Dr. Conz: Es ist wichtig, dass möglichst der behandelnde Arzt auch nach der OP noch im Kontakt mit der Patientin sein kann. Das sehe ich persönlich als das größte Defizit von Brustvergrößerungen an, die im Ausland durchgeführt werden. Denn es gibt zwei Arten von „Komplikationen“, die beide aus meiner Sicht gleich wichtig sind: Das eine sind gefühlte Schwierigkeiten, die einen ganz normalen Verlauf begleiten können – beispielsweise in der Phase, wenn sich die Brüste in den ersten Tagen nach der OP noch nicht abgesenkt haben. Hier ist es die Aufgabe des Arztes, der Patientin durch fachgerechte Einschätzung die Ruhe zurückzugeben. Das andere sind Hinweise auf echte Komplikationen, die aber im Rahmen der relativ engmaschigen Kontrollen nach der OP frühzeitig erkannt werden, damit entsprechend reagiert werden kann.
Kommen auch Patientinnen zu Ihnen, die eine Brustvergrößerung nicht bei Ihnen durchgeführt habe, die mit Komplikationen kämpfen?
Dr. Conz: Ja, das kommt vor. Ich habe einige Patienten, die sich im Nachbarland Tschechien haben operieren lassen und bei denen Komplikationen aufgetreten sind. Verstehen Sie mich nicht falsch: Es gibt auch dort sehr gute Plastische Chirurgen. Das Problem ist aber: Man weiß vorher nicht wirklich, an wen man gerät und was folgt, wenn es tatsächlich zu Komplikationen kommt. Die Wiedervorstellung beim Operateur ist umständlich – zum einen ist der Weg weit und es bestehen oft sprachliche Barrieren, die erst bei Komplikationen wirklich bedeutsam werden. Zum anderen werden Komplikationen dort leider oft nicht adäquat behandelt, da man vom Patienten kein zusätzliches Geld verlangen möchte. Die OP ist ja meist ein Pauschalpreis. Wird nur das Nötigste getan, steigt das Risiko für weitere Spätkomplikationen. Das bedeutet einen längeren Leidensweg und das Ergebnis ist nicht so wie erhofft.
Stichwort Kosten: Was kommt auf Patienten zu, die nach einer Auslands-OP mit Komplikationen zu einem Plastischen Chirurgen in Deutschland wechseln?
Dr. Conz: Es kommen dann weitere Kosten auf die Patienten zu. Eine Folgekostenversicherung wird im Ausland meist nicht empfohlen, beziehungsweise greift sie nicht, wenn die OP im Ausland durchgeführt wurde. Im ärgsten Fall kostet alles viel mehr. Deshalb sollte bei einer ästhetischen Operation aus meiner Sicht nicht nur darauf geachtet werden, wo der Eingriff am günstigsten ist. Das Wichtigste ist, zu einem nachgewiesen erfahrenen Chirurgen zu gehen, dem man vertraut, mit dem Eingriff und Nachbehandlung genau und verständlich besprochen wurden und an den man sich auch persönlich wenden kann, wenn irgendetwas nicht stimmt. Schließlich geht es nicht nur um ein möglichst schönes Ergebnis, sondern auch um die Gesundheit des eigenen Körpers.
Vielen Dank für das Gespräch!
Zur Person: Dr. med Christian Conz ist Facharzt für Plastische Chirurgie mit der Zusatzbezeichnung Handchirurgie. Er repräsentiert die Plastische Chirurgie Regensburg mit dem Informationsportal plastische-medartes.de als Teil der MedArtes Gemeinschaftspraxis. Bis zu seiner Niederlassung bei MedArtes war Herr Dr. Conz Oberarzt in der Abteilung für Plastische-, Hand- und wiederherstellende Chirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg.
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Letzte Aktualisierung am 04.02.2020.